Die Städtische Wohnungsgesellschaft Bremerhaven mbH (STÄWOG) ist für einen der wichtigsten Preise im Wohnungsbau in Deutschland nominiert worden und konnte den Preis nach Bremerhaven holen. Die Preisverleihung fand am 21. Februar 2018 im Rahmen der Baufachmesse bautec in Berlin statt.
Eine 11köpfige Fachjury aus dem Spitzenverband der Wohnungswirtschaft GdW, dem Bund Deutscher Architekten BDA und dem Deutschen Städtetag hat aus 172 Bewerbern die besten Projekte ausgewählt. In einem zweistufigen Verfahren haben es 33 Projekte in 11 Themengruppen auf die Nominierungsliste geschafft.
Mit 2 weiteren Wohnungsgesellschaften aus Magdeburg und Dresden wurde die STÄWOG in der Kategorie „Revitalisierung von Wohnsiedlungen“ nominiert.
„Wir freuen uns sehr, dass wir das erste Mal den Deutschen Bauherrenpreis nach Bremerhaven holen konnten. Der Preis ist für uns auch ein wichtiges Zeichen für den Erhalt und Weiterbau von 1950er Jahre Wohnanlagen und für die hohe Qualität unserer Sanierung“, sagt STÄWOG-Geschäftsführer Sieghard Lückehe.
Die STÄWOG ging mit der Wohnanlage Neuelandstr. 76-84/An der Pauluskirche 3-5 mit dem Namen „Living Streets“ Bremerhaven in den Wettbewerb. Die Schlichtwohnanlage aus den 1950er Jahren wurde mit Neuem verbunden und weiterentwickelt. 7 Treppenhäuser für 54 Wohnungen wurden in 2 Eingangsanlagen mit je einem Aufzug und gläsernen Laubengängen verbunden.
Bewusst wurden kleine, bezahlbare Wohnungen mit funktionalen Grundrissen gewählt. Alle Räume sind natürlich belichtet und belüftet und führen zu einer hohen Lebensqualität bei den Mietern. Mietergärten für die Wohnungen im Erdgeschoss und Balkone für die übrigen Wohnungen runden das Ganze ab.
Als Ort der Begegnung wurde ein Gemeinschaftsraum „Zwischenraum“ in dem Gebäude und die ehemaligen Garagen auf dem Innenhof wurden zu einem „Bankhaus“ mit begrünten Dach und einer Terrasse für die Bewohner zur Verfügung gestellt.
Auch energetisch ist die Wohnanlage jetzt auf dem neusten Stand. Es wurde ein hybrides System bestehend aus einer Photovoltaikanlage auf dem Dach und einem Blockheizkraftwerk zur Wärme- und Stromerzeugung errichtet. Der Strom wird über eine Tochtergesellschaft der STÄWOG an die Mieter verkauft.
Die Jury des Bauherrenpreises zeichnet Wohnungsbauprojekte aus unter der Bewertung von hoher Qualität und tragbaren Kosten. Durch die Weiterentwicklung des Altbaus und die Nutzung der vorhandenen Ressourcen betrugen die Sanierungskosten für die Wohnanlage nur ca. 2/3 Drittel der durchschnittlichen Neubaukosten und konnte trotzdem an den heutigen energetischen Standard und den sozialen Anforderungen angepasst werden.
Neben dem Deutschen Bauherrenpreis wurde das Projekt auch für den Bremer Wohnbaupreis 2018 nominiert. Die Preisverleihung findet am 13. Mai 2018 in Bremen statt.